Wundheilung

 

Informationen zur Wundheilung

 

 

 

Eine Wunde entsteht, wenn Gewebe beschädigt bzw. zerstört wird. Zerstörte Zellen sind der Auslöser für eine Entzündungsreaktion, die für die Aktivierung der körpereigenen Abwehr von Bedeutung ist. Bei einer Tätowierung werden jedoch keine Zellen zerstört, sondern nur leicht verletzt, daher wird sich das frische Bild auch nicht entzünden.

 

 

 

Durch die leichte Verletzung kommt es im betroffenen Gebiet zu einer leichten Rötung und Erwärmung der Haut. Sie sind Zeichen einer gesteigerten Durchblutung. Mit dem Wundsekret kommen auch vermehrt Zellen der Immunabwehr in den Bereich der Wunde. Die leichte Schwellung des tätowierten Bereiches ist Zeichen eines "Wundödems", bei dem es zu etwas vermehrter Wassereinlagerung in dem unter der frisch tätowierten Haut befindlichen Gewebe kommt. Das führt zu einer kleinen "Schonhaltung". Das hört sich alles ziemlich radikal an, ist es aber nicht!

 

 

 

Die leichte Verletzung des tätowierten Bereiches sorgt auch für die Bildung von Exsudat. Als Exsudat wird der vermehrte Austritt von Flüssigkeit und Zellen aus den Blut- und Lymphgefäßen bezeichnet. Wundexsudat enthält bis zu 6mal mehr Leukozyten, als normales Blut. Sie reinigen die Wunde, stimulieren die Heilung und die Immunabwehr. Exsudat wird gelegentlich auch als Wundsekret bezeichnet. Ein feuchtes Wundmilieu unterstützt die Wundheilung. Eine anfängliche leichte Entzündung ist KEINE Infektion, sondern nur eine normale Reaktion der Haut, um den Abheilprozess zu aktivieren!

 

 

 

Sie aktiviert in verstärktem Maße die unspezifische und die spezifische Immunabwehrreaktion der Leukozyten.  Die Phagozyten der allgemeinen Abwehr beginnen umgehend damit, Fremdkörper zu vernichten. Die Lymphozyten, als Bestandteil der spezifischen Immunabwehr, neutralisieren spezifische Erreger. Die Farbpigmente werden nicht als Fremdkörper erkannt, weil es sich hierbei um hautverträgliche Naturstoffe handelt. Diese werden von der Haut ohne Probleme "akzeptiert". 

 

 

Physiologisch verläuft eine Wundheilung immer nach den selben Regeln ab.

 

In unserem Fall bei einer frisch gestochenen Tätowierung setzt eine so genannte "regenerative Wundheilung" ein. 

 

 

Das bedeutet: oberflächliche Wunden, bei der nur die Epidermis und Teile des Coriums verletzt sind, heilen regenerativ. Bleiben die Basalzellen der Epidermis erhalten, was hier der Fall ist, so wird eine vollständige Regeneration eintreten. Das bedeutet, dass sich die Haut ohne Narbe genau so neu bildet, wie sie vorher war. (Nur mit dem kleinen Unterschied, dass nun plötzlich Farbpigmente in die Haut eingebracht worden sind, die nun das Tattoo bilden.) Zuletzt ist kein Unterschied mehr zu erkennen. Das ist z. B. auch bei leichten Schürfwunden der Fall.

 

 

 

Alle anderen Wundformen heilen reparativ, die uns hier aber nicht weiter interessieren wollen.

 

Es bildet sich über dem frisch gestochenen Bild eine Schutzschicht aus an der Luft getrocknetem Exsudat (Wundsekret), welche dünn oder auch sehr dick sein kann. Ursache ist dafür die Menge des austretenen Exsudats aus der frischen Wunde. Da nun ein Tätowierer darauf bedacht ist, die Haut so wenig wie möglich zu verletzen, wird auch nicht all zu viel Wundsekret aus der Wunde austreten. Da spielt jedoch noch die Veranlagung des Tattookunden eine Rolle.

 

Fazit ist, dass eine Tätowierung nur eine leichte Oberflächenverletzung darstellt, die bei richtiger Pflege so abheilt, dass man ein Leben lang Freude an seinem Bild haben kann.


 

Einflüsse auf die normale Wundheilung

 

Ernährung

 

Bei der Regeneration geschädigten Gewebes steigt der Stoffwechsel des Körpers. Es besteht ein erhöhter Bedarf an allen Nahrungsbestandteilen. Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente müssen dem Körper in der Heilungszeit in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Bei Mangel an einzelnen wichtigen Nahrungsbestandteilen ist eine schlechtere Wundheilung zu befürchten. In unserem Fall handelt es sich nur um eine oberflächliche Wunde, wo diesen Faktoren nicht all zu viel Bedeutung beigemessen werden muss.

 

 

Drogen und übermäßiger Alkoholgenuß

 

Das die Einnahme von Drogen die Wundheilung negativ beeinflusst, wird niemanden verwundern. Das liegt insbesondere daran, dass der körperliche Allgemeinzustand bei Drogenkonsumenten meistens etwas beeinträchtigt ist. Dabei sollte man bedenken, dass auch das Rauchen eine Sucht ist. Rauchen führt zu einer Veränderung der Blutgefäße. Insbesondere die Extremitäten werden immer schlechter durchblutet. Bei Wunden führt die mangelnde Durchblutung zu einer Heilungsverzögerung. In unserem Fall auch nicht ganz so dramatisch, da es sich, wie schon erwähnt, um eine oberflächliche Verletzung der Haut handelt. Man sollte trotzdem diesen Punkt nicht ganz außer Acht lassen.